Pop-Punk lebt! The Paradox – Frischer Wind für alte Helden (und neue Fans)

Wer hätte gedacht, dass ich mal wieder dermaßen im Pop-Punk-Fieber lande? Schuld daran ist eine Band, die ich kürzlich durch puren Zufall bei Instagram entdeckt habe: The Paradox. Falls du dich beim Namen jetzt an Science Fiction erinnerst oder an Comic-Schurken – falsch gedacht! Die Jungs aus Atlanta schnappen sich den Sound und die Attitüde der 2000er, wie wir sie von Green Day und Blink-182 kennen, und pusten allen Staub weg, den die Nostalgie vielleicht angesetzt hatte.

Ein Insta-Fund, der richtig reinhaut

Auf don-philippo.de/musik gibt’s ja immer wieder coole Fundstücke aus der Musikwelt – meist Songs, die mir einfach nicht mehr aus dem Ohr gehen wollen. The Paradox kamen genau so zu mir: ein Instagram-Reel, das mit kantigen Gitarren, einem Catchy-Chorus und einer Energie losbrettert, wie ich sie seit den American Idiot-Zeiten vermisst habe. Und noch bevor ich überhaupt googeln konnte, hatte mich der Algorithmus schon auf YouTube weitergeleitet. Klare Sache: Wer Pop-Punk vermisst, findet im Paradox-Universum neues Futter fürs Herz.

Die Story: Von null auf hundert (im Netz)

Dass The Paradox erst im Juni 2024 gegründet wurden, merkt man ihnen echt nicht an. Auf der Bühne stehen sie da, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Frontmann Eric Dangerfield (Vocals, Rhythmusgitarre), Donald Bryant (Bass), Christopher „Xelan” Bernard (Leadgitarre, Backing Vocals) und Percy „PC3″ Crews (Drums) sind junge afroamerikanische Musiker, die diesen Sound nicht nur spielen, sondern richtig leben.

Bereits nach dem ersten Monat auf Social Media gingen ihre Videos viral – klar, wenn Jack White und Travis Barker ein „Like” dalassen, geht’s steil bergauf. Wenn man sich das mal überlegt: Innerhalb von drei Wochen sammeln The Paradox über 730.000 Follower – und das nur mit DIY-Videos, rohen Performances und ganz viel Bock auf den Stil.

Das ist aber nicht der Start einer klassischen Castingband, sondern ein Projekt, das aus echter Liebe zur Musik geboren wurde. Eric zum Beispiel macht seit seiner Kindheit Musik und erzählt selbst, dass sein Herz zunächst eher am Motown-Sound hing, bis die älteren Kids im Vorort Pop-Punk in sein Leben brachten. Authentischer geht’s kaum.

Green Day, Blink & Co: Inspiration statt billiges Kopieren

Natürlich reißen die Vergleiche zu Green Day oder Blink nicht ab. Im Gegenteil: The Paradox umarmen das sogar. Sie öffnen für Green Day vor Zehntausenden im Stadion, werden von Jack White persönlich für einen Support-Gig eingeladen und nehmen jede Gelegenheit an, auf Bühnen zu stehen, auf denen sie selbst einst als Fans vor der Absperrung standen. In Interviews erzählen sie, wie surreal diese Geschwindigkeit ist – vor allem, weil ihr allererstes Konzert noch vor kaum zehn Leuten stattfand.

Was die Band so besonders macht: Sie übernehmen die Catchiness und das Augenzwinkern des klassischen Pop-Punk, geben dem Ganzen aber einen modernen, diverseren Anstrich. Sie zeigen, dass Punk nicht nur weiß und suburban sein muss – und das feiern mittlerweile nicht nur amerikanische Musikfans.

Die Songs: Hooklines, Emotion, Ohrwurm-Garantie

Auch musikalisch gehen The Paradox kompromisslos vor: Der Sound ist roh, laut und trotzdem immer so melodisch, dass die Refrains nach ein paar Sekunden im Ohr sind (und bleiben!). Songs wie „Do Me Like That” oder das live gespielte „Imani” zeigen, dass sie sowohl Herz als auch ordentlich Wucht haben. Wer sich nach den typischen „Na-na-nas” sehnt und Gitarrenriffs braucht, wie sie früher nach der Schule liefen: Genau da setzen sie an.

Das Faszinierende: Obwohl die Songs so offensiv nach Party, Jugend und Aufbruch klingen, merkt man ihnen die Akribie an, mit der getüftelt wurde. Das ist gekonntes Songwriting, kein belangloses „Hauptsache laut” – sondern clever ausbalancierter Pop-Punk für 2025.

Von Social Media zur großen Bühne

Was The Paradox außerdem so modern macht, ist ihre komplette Social-Media-Geschichte. Sie haben Instagram und TikTok nicht als reine Promo-Kanäle verstanden, sondern als Erweiterung dessen, was diese Musik schon immer wollte: eine Community schaffen, irgendwo zwischen Rebellion und Zusammenhalt. Der virale Erfolg zeigt, dass Pop-Punk noch lange nicht tot ist – er klingt nur anders als früher.

Mein Fazit & Empfehlung

Sollten dich Green Day und Blink-182 irgendwann mal genervt haben, probiere The Paradox trotzdem aus! Hier wird die Essenz der 2000er aufgegriffen, neu interpretiert und mit ganz eigener Attitüde ins Jahr 2025 geschleudert.

Die Band ist mittlerweile natürlich auch auf Spotify vertreten. Wer Playlists für den nächsten Roadtrip, Festivalsommer oder einfach für das tägliche Schmunzeln braucht: Absolute Empfehlung. Am besten auf Instagram abonnieren, sich freuen, wenn ein neues Video droppt, und den Jungs den verdienten Support geben. Ich glaube wirklich: The Paradox sind auf dem besten Weg, Pop-Punk wieder in die breite Popkultur zurückzuholen – und das ist doch mal ein schöner Paradox, oder?


Was meint ihr? Schon reingehört? Welche neuen (oder alten) Pop-Punk-Perlen setzt ihr momentan auf eure Playlist?