Da stolper ich die Tage über ein sehr bizarres Video auf Instagram – ein Intro-Video für die Excel Weltmeisterschaften (s. unten). Also etwas recherchiert: ja, es gibt tatsächlich Excel-Weltmeisterschaften – mit Bühne, Publikum, Kommentatoren und allem Drum und Dran. Was früher nach Firmen-Schulung am Freitagnachmittag klang, ist inzwischen ein ziemlich ernst gemeintes E-Sport-Event geworden.
Bei der Microsoft Excel World Championship treten „Excel-Athleten“ gegeneinander an und lösen unter Zeitdruck komplexe Aufgaben in Tabellen – eher kreative Puzzle-Cases als schnöde Finanzmodelle. Hunderte Spieler qualifizieren sich in Online-Runden, die besten schaffen es in ein Live-Finale, aktuell in der HyperX-Arena in Las Vegas – inklusive großer Leinwand, Lichteffekten und professionellem Kommentatorenteam.
Die Partien werden live auf YouTube und teils sogar im TV bzw. auf ESPN gestreamt, zehntausende Leute schauen zu, wie Menschen Formeln, Pivot-Tabellen und Power-Query-Basteleien durchprügeln. Es geht um Preisgelder im fünfstelligen Bereich, einen absurd pompösen Championship-Gürtel – und jede Menge Ruhm in einer Nische, von der die meisten nicht mal wussten, dass sie existiert.datarails+3youtube
Unterm Strich ist das ganze Spektakel herrlich schräg: ein Office-Tool als Publikums-Sport, ein E-Sport-Event für Menschen, die in ihrer Freizeit gern an Formeln feilen. Aber offenbar gibt es genau dafür ein ziemlich begeistertes Publikum – und ein paar tausend Menschen, die „Strg + Shift + Enter“ nicht nur im Büro, sondern auch als Wettkampfdisziplin sehr ernst nehmen.
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