Artemis 3 unter Druck: Warum die NASA SpaceX das Mondmandat entzieht

Die NASA steckt mitten in einer Neuausrichtung ihres Artemis-Programms: Nachdem SpaceX mit Verzögerungen beim Starship-Projekt zu kämpfen hat, will die Behörde den milliardenschweren Auftrag für die Mondlandemission Artemis 3 nun neu ausschreiben. Das Ziel bleibt ambitioniert: Noch während der Amtszeit von Präsident Donald Trump sollen wieder US-Astronauten den Mond betreten.

Rückschlag für SpaceX

SpaceX, das seit 2021 den Zuschlag zur Entwicklung des Landemoduls für Artemis 3 hatte, steht wegen mehrfacher Rückschläge und explosionsbedingter Testabbrüche unter Druck. Trotz einiger erfolgreicher Testflüge geht der NASA die Entwicklung des Starship-Systems zu langsam voran. NASA-Chef Sean Duffy erklärte, dass sich die USA „nicht auf ein einzelnes Unternehmen verlassen“ werden und betonte erneut den Anspruch, „den neuen Wettlauf ins All – diesmal gegen China – zu gewinnen“.

Blue Origin rückt in den Vordergrund

Der Konkurrent Blue Origin von Jeff Bezos gilt nun als heißer Anwärter auf die Ersatzvergabe. Das Unternehmen arbeitet mit Hochdruck an seiner Mondfähre „Blue Moon“ und der Großrakete „New Glenn“. Bereits seit 2022 liegt ein parallel abgeschlossener Regierungsvertrag vor, der als Rückfalloption für den Fall dient, dass SpaceX scheitert. Damit öffnen sich für Blue Origin neue Chancen, eine Schlüsselrolle im kommenden Mondprojekt zu übernehmen.

USA gegen China: der neue Wettlauf ins All

Hinter dem technologischen Wettbewerb steht ein geopolitischer: China hat seine eigene bemannte Mondmission zuletzt auf 2030 vorgezogen und gilt aufgrund rascher Fortschritte als ernstzunehmender Herausforderer. Die US-Regierung sieht sich damit gezwungen, den Zeitplan des Artemis-Programms zu beschleunigen. Während Artemis 2 für Anfang 2026 geplant ist, soll Artemis 3 – die erste Landung – nun 2028 erfolgen. Der Druck ist groß, die Vorherrschaft im All zu behaupten.

Fazit

Der Verlust des Exklusivauftrags für SpaceX markiert eine Zäsur in der jüngeren Luft- und Raumfahrtgeschichte. Während Elon Musks Unternehmen weiter an der technischen Reife seines Starship-Systems arbeitet, öffnet sich für andere Player wie Blue Origin ein neues Kapitel im Rennen zum Mond. Gleichzeitig bleibt das übergeordnete Ziel klar: Die USA wollen ihre Rückkehr auf den Mond nicht verschieben – und sie wollen sie vor allem gewinnen.